Die digitale Transformation stellt KMU vor unterschiedliche Herausforderungen: Vielen KMU fällt es beispielsweise schwer, die Digitalisierung ihres Geschäfts auf strategischer Ebene zielorientiert zu planen und umzusetzen. Oft fehlen KMU auch die digitalen Kompetenzen oder die Ressourcen sind limitiert.
Klingt alles etwas einschüchternd, doch es gibt auch Lösungsansätze, die neue Chancen eröffnen, wie Bramwell Kaltenrieder, Professor für Digital Business und Innovation, erklärt. Am online Mittagstalk von Rochester-Bern gibt er im Rahmen des «CAS KMU-Management» einige Inputs für den erfolgreichen Umgang mit der digitalen Transformation.
Es gibt verschiedene Wege, wie KMU mit der Digitalisierung strategisch umgehen: Eine Möglichkeit besteht darin, das bestehende Business effizienter und kundenfreundlicher zu gestalten (Digitally Enhanced Business). KMU können aber auch zusätzliche Geschäftsmodelle erarbeiten, die denselben Markt adressieren (Digitally Expanded Business). Ein Beispiel hierzu wäre Hilti, die nicht mehr nur Werkzeuge verkaufen, sondern neu auch einen Rundum-Service anbieten. Noch eine Option besteht darin, ein neues Geschäftsfeld selber oder über eine Beteiligung zu etablieren (New Digital Business). Dies hat z.B. die SBB getan, als sie eine Zusammenarbeit mit dem Carsharing-Unternehmen Mobility eingegangen ist.
«Es ist unmöglich, als KMU alle drei Strategien zu fahren. Sie müssen sich entscheiden, was für Ihr Unternehmen der richtige Weg ist – Fokus ist relevant.», sagt Kaltenrieder. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg besteht somit darin, die Stossrichtung klar zu definieren und nicht zu viel auf einmal zu versuchen. «Lieber weniger machen, aber das richtig – und Kader und Mitarbeitende am Prozess beteiligen», fügt Kaltenrieder hinzu. Wenn die Stossrichtung gesetzt ist, können messbare Ziele definiert werden, damit alle sehen, wohin die Reise geht und der Fortschritt auch überprüft werden kann.
Natürlich ist es auch wichtig, dass im Unternehmen die nötigen Kompetenzen vorhanden sind. Hierzu kann ein Kompetenzmodell definiert werden, das insbesondere die für das Unternehmen relevanten neuen Digital Skills definiert. Auf dieser Grundlage kann dann die IST-Situation erhoben und Weiterbildungs- sowie Rekrutierungsmassnahmen geplant werden. Auch Förderprogramme können in dieser Hinsicht nützlich sein. «In der Schweiz gibt es gerade für KMU und Start-ups viele attraktive Angebote», so Kaltenrieder. Innosuisse bietet z. B. Unterstützung für Innovationsprojekte mit Unterstützungspartnern aus dem Hochschulbereich an oder auch Gutschriften für Vorstudien.
Wer mehr über das Thema digitale Transformation und Management generell erfahren möchte, kann sich die Rochester-Bern Weiterbildungen anschauen.