RoBe-Alumnus bei der grössten Bank der Welt

Daniel Hollenstein
Daniel Hollenstein arbeitet in der Industrial and Commercial Bank of China Limited, Zürich Branch. Wie kommt er zu der grössten Bank der Welt? Welche Aufgaben erfüllt eine chinesische Bank in der Schweiz? Und wie hat ihn sein Rochester-Bern Master auf die Herausforderung vorbereitet? Dieser Beitrag gibt Antworten.

“Nach vielen Jahren bei Schweizer Banken wollte ich eine neue Erfahrung bei einer Auslandsbank sammeln», sagt Daniel Hollenstein. Seit Juni 2023 arbeitet er deshalb bei der Industrial and Commercial Bank of China Limited (ICBC), Zurich Branch als Head of Swiss Corporate Clients. Die ICBC ist in 49 Ländern tätig, hat rund 450 000 Mitarbeitende sowie ca. 700 Millionen Privatkunden/-innen und 10 Millionen Firmen. Damit ist die ICBC die grösste Bank der Welt, zumindest wenn es nach Vermögenswerten, Bilanzsumme und Mitarbeitende geht.

Die ICBC ist in den 80er Jahren entstanden und vor fünf Jahren wurde die Branch in Zürich gegründet. Neben den üblichen Bankdienstleistungen wie Finanzierungen, Cash-Management und Trade Finance bietet der Zürich Branch auch ein weitreichendes Netzwerk in China an, was Firmen mit einem Bezug zum Reich der Mitte einen grossen Vorteil bietet. Zielkundschaft sind somit die 100 top grössten Schweizer Unternehmen mit Ablegern in China. Die Aufgabe von Hollenstein besteht darin, das Geschäft mit den Schweizer Firmenkunden weiter auszubauen und zu stärken.

Gut ausgerüstet durch Rochester-Bern Weiterbildung

«Seit meiner Grundausbildung absolviere ich alle fünf bis zehn Jahre eine Weiterbildung. Dadurch bleibe ich am Puls der Zeit, entwickle mich selber weiter und baue konstant mein Netzwerk aus», so Hollenstein. Er empfiehlt grundsätzlich allen Personen, die ihre Karriere aktiv gestalten wollen und auf dem Arbeitsmarkt attraktiv bleiben möchten, regelmässig Studiengänge zu besuchen – sei es in Form eines CAS, DAS oder Masters. 2016 hat Hollenstein bei Rochester-Bern einen Management-Master absolviert. Das Gelernte kann er auch heute noch anwenden. Insbesondere die folgenden drei Themen sind ihm bei seiner aktuellen Stelle nützlich:

Das erste Thema ist «Valuation»: «Ich habe im Rochester-Bern Master verschiedene Instrumente mitgenommen, die mir jetzt helfen, Unternehmen besser zu beurteilen», so Hollenstein. Zudem konnte er auch stark von den Beiträgen zu «Global Economic Environment» profitieren. Vor allem die makroökonomischen Zusammenhänge helfen ihm, die Herausforderungen der Kundschaft besser zu verstehen und entsprechende Lösungen zu finden. Das dritte Thema, welches aktuell besonders von Nutzen ist, lautet «Leadership and Organization». «Um das Swiss Corporate Client Team erfolgreich aufzubauen, brauche ich die richtigen Leute und ein motiviertes Umfeld. Elemente wie interkulturelles Führen oder Machtdynamiken, die wir im Master behandelt haben, sind mir dabei von grossem Nutzen», so Hollenstein.

Die China-Schweiz Beziehungen

Die Schweiz war eines der ersten westlichen Länder, welches 1950 die Volksrepublik China anerkannte. «Dies wird auch heute von den Chinesen sehr geschätzt und sie haben grosse Hochachtung vor der Schweiz, insbesondere vor der starken wirtschaftlichen und politischen Stabilität unseres Landes», sagt Hollenstein. Die beiden Länder führen entsprechend enge wirtschaftliche Beziehungen, welche durch das Freihandelsabkommen aus dem Jahre 2014 noch gestärkt wurden und für beide Seiten Vorteile bringt.

Für die Schweiz ist China aufgrund des riesigen Binnenmarktes und als Produktionsstandort sehr interessant. China wiederum profitiert vom Know-how der Schweiz z.B. in Bereichen wie Hochpräzisionsindustrie, Life Science oder dem dualen Bildungssystem. Selbstverständlich will ein unternehmerischer Schritt nach China gut vorbereitet sein: «Wenn ein Unternehmen im chinesischen Markt Fuss fassen möchte, muss es sich gut vorbereiten: Market Research und die Einplanung von genügend Ressourcen ist unabdingbar. Zudem sollte man nicht vergessen, dass doch einige kulturelle Unterschiede zwischen China und der Schweiz bestehen», so Hollenstein. Grundsätzlich bietet die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China aber viel positives Potenzial. «Die Beziehung zwischen der Schweiz und China hat sich in den letzten 70 Jahren gut entwickelt und ich glaube fest daran, dass es so weiter geht. Sodass wir ein stabiles Umfeld haben, in dem wir für unsere Kundschaft das Optimum herausholen können».