Ray Kurzweils Theorie des selbstverstärkenden Fortschritts erscheint sowohl trivial als auch einleuchtend. Das Prinzip kenne ich aus der positiven Psychologie: Wer Erfolge erkennt und stärkt, schafft eine Aufwärtsspirale. Doch das Gegenteil ist ebenso möglich – wer sich ausschliesslich auf Bedenken und Sorgen fokussiert, gerät in den Abwärtsstrudel.
Diese Dynamik zeigt sich nicht nur im individuellen Denken, sondern auch auf Unternehmensebene. Umso erfrischender ist es, im Referat von Dr. Daniel Fasnacht zu hören, dass dieser Effekt auch für den Erfolg von Organisationen und Ökosystemen gilt. Er zeigt auf, welche Rolle SuperApps in Ländern mit wenig entwickelter Infrastruktur spielen – und wie einige sogenannte Entwicklungsländer uns im Digital Banking bereits überholt haben.
Ökosysteme, SuperApps, digitale Wettbewerbsvorteile – als Partner einer kleinen Beratungsfirma schwimme ich irgendwo zwischen Faszination und Panik in diesem digitalen Begriffssumpf. Doch Prof. Bramwell Kaltenrieder bringt auf pragmatische Weise Struktur in das Denken über digitale Transformation.
Er arbeitet präzise die Unterschiede zwischen Digitization, Digitalization und Digital Transformation heraus und gibt eine klare Empfehlung:
Diese Idee des kontinuierlichen Wandels widerspiegelt sich auch in den Diskussionen über digitale Maturität und strategische Ansätze. Unternehmen müssen sich bewusst machen, dass Digitalisierung nicht nur ein technisches, sondern vor allem ein strategisches und kulturelles Thema ist.
Zu viele Organisationen sehen die digitale Transformation als blosse Integration neuer, hipper Apps und trendbasierten Strukturen. Prof. Kaltenrieder bringt es auf den Punkt: Ohne digitale Maturität keine erfolgreiche Transformation. Zusammen mit Prof. Dr. Marc K. Peter gibt er uns wertvolle strategische Werkzeuge, um digitale Transformationsprozesse fundiert zu untersuchen und zu gestalten. Wir verwenden den Digital Strategy Canvas und die 10 Schritte vom Digital Transformation Canvas. Analyze – Create – Transform.
Drei Referierende liefern beeindruckende Einblicke in erfolgreiche und gescheiterte Transformationsprojekte. Daniel Isler, externer Berater für digitale Transformationsvorhaben, fasst die wichtigsten Learnings zusammen:
Wer oder was einmal „unfreezed“, darf nicht wieder erstarren. Die digitale Welt verlangt ständige Anpassung. Führungskräfte und Berater/-innen, die den Dreiklang aus Digital Leadership, Projektmanagement und Change Management beherrschen, profitieren vom selbstverstärkenden Fortschritt – und gestalten aktiv die Zukunft.
Ich bin unfreezed bei RoBe angekommen und freue mich auf die nächste Etappe: „Innovation & Co-Creation im Zeitalter von KI“.