Auftrittskompetenz und Rhetorik

Sybille Sommerer Auftrittskompetenzen und Rethorik
Vor einem Publikum zu sprechen, braucht Mut. Eine zusätzliche Herausforderung sind Online-Meetings, bei denen es noch schwieriger ist, die Zuschauenden mitzureissen. Sibylle Sommerer ist Inhaberin der Speak GmbH und gibt Tipps, wie auch der digitale Auftritt gelingt.

The Messenger is the Message

Wer behauptet, dass nur der Inhalt zählt, liegt falsch. Sommerer erklärt, dass ca. 60% der Aufmerksamkeit auf die Körpersprache gerichtet ist, ca. 30% auf die Stimme und nur ca. 7% auf den Inhalt – bei Online-Meetings sogar noch weniger! Wenn der Inhalt ankommen soll, müssen Sie ihn oft wiederholen und auch als Person überzeugen.

Raum einnehmen

Es ist auch möglich in einem Online-Setting Raum einzunehmen. Dies tun Sie, indem Sie den Bildschirmausschnitt, den Sie zur Verfügung haben, auch nutzen. Der Screen, auf dem Sie erscheinen, ist Ihre Spielwiese. Verwenden Sie Ihre Hände. Und wer steht, hat eine offenere Stimme und kann sich flexibel bewegen. Zudem kann ein wenig Laufen auch Blockaden lösen: «Im Falle eines Blackouts hilft es oft, zwei Schritte zurück und zwei Schritte nach vorne zu gehen», so Sommerer.

Blikkontakt halten

In Online-Meetings ist Blickkontakt schwierig. Am besten schauen Sie gerade in die Kamera, so wirken Sie für die Zuschauenden, als würden Sie Ihnen direkt in die Augen schauen.

Die Stimme variieren

Gerade bei längeren Reden, und dann, wenn man niemanden sieht, tendieren Personen dazu, in eine monotone Stimmlage zu verfallen. Besser wirkt, wer am Ende des Satzes die Stimme senkt und seine Botschaften auf den Punkt bringt.

Emotionen transportieren

«Glauben Sie an das, was Sie sagen und stehen Sie hinter Ihrem Text. Bei Online-Präsentationen gehen viele Emotionen verloren» , meint Sommerer. Doch Emotionen transportieren ist wichtig. Nur dann überzeugen Sie und wirken glaubwürdig und als Expert/-in Ihres Inhaltes.

Mit Präsentationsmöglichkeiten spielen

Viele Menschen arbeiten bei Online-Meetings mit geteilten Präsentationen. Doch es spricht nichts dagegen auch einen Flipchart zu verwenden oder an eine Wandtafel zu schreiben. «Analoge Tools lassen sich gut in den Online-Bereich integrieren. Seien Sie kreativ und probieren Sie unterschiedliche Möglichkeiten aus», empfiehlt Sommerer.

Der richtige Hintergrund

Blurry Hintergrund oder ein Strandfoto als Background? Lieber nicht, meint Sommerer. Der echte Hintergrund wirkt meist am besten. Idealerweise grenzt er sich von der präsentierenden Person ab. Wer eher dunkel angezogen ist, dem empfiehlt Sie ein heller Hintergrund und umgekehrt. Auch hier geht es darum, dass man sich traut, gesehen zu werden.

Wir danken Sibylle Sommerer für die wertvollen Tipps und freuen uns, dass sie das Eröffnungsmodul zu Auftrittskompetenz und Rhetorik in unserer Weiterbildung CAS Leadership & Inlusion gestaltet.