Keine Karotte vor der Nase? Dann läuft etwas falsch.

Symbolbild Motivation
Menschen setzen sich proaktiv Ziele, und das andauernd. Kaum ist eines erreicht, kommt schon das nächste. Klingt anstrengend? Ist es aber nicht unbedingt. Im zweiten Modul des CAS Leadership & Inklusion erzählte Prof. Dr. Marco Furtner, Professor für Entrepreneurship und Leadership, wie unser selbstregulatorischer Prozess funktioniert und wie wir uns in gutem Selbstmanagement üben können.

Ob bewusst oder unbewusst, jeder Mensch hat Ziele. Überlegen Sie sich einmal: Was sind Ihre kurz- mittel- und langfristigen Ziele? Und was geschieht, sobald Sie eines dieser Ziele erreicht haben? Richtig, es folgt bereits das nächste Ziel. Nach dem lang ersehnten Eigenheim kommt der Umbau, nach dem Umbau das kleine Gartenbeet, dann vielleicht das Haustier oder das nächste CAS, und so weiter und so fort. Marco Furtner beschreibt diese kontinuierliche Zielsetzung als bewusste Spannungserhöhung. Durch Handlung in die Zielrichtung wird diese aufgebaute, innere Spannung wiederum abgebaut. Dieses Vorgehen motiviert uns durch den Tag zu gehen. Würden uns Ziele fehlen, so wären wir antriebslos, unser Handeln ergäbe keinen Sinn und wir könnten leicht einer Depression verfallen.

Positive Verstärkung, Bestrafung oder Belohnungsverzicht?

Tun Sie sich etwas Gutes, wenn Sie Ihr hart erarbeitetes Ziel oder eine lang aufgeschobene Arbeit endlich erledigt haben? Manche Menschen belohnen sich mit gutem Essen und bestellen wieder einmal beim Lieblingsitaliener, andere stossen mit einem kaltgestellten Schaumwein an oder schauen endlich die neuen Folgen der Lieblingsserie auf Netflix. Dieses Verhalten nennt man positive Verstärkung. Das Gegenteil hiervon ist extrem, nämlich die Bestrafung bei Nichterreichung einer Aufgabe oder eines Ziels. Das können kleinere oder grössere Strafen sein, je nachdem, wie streng man mit sich selbst ist. Und dann gibt es noch die etwas mildere Variante, den Belohnungsverzicht. Dann gibt es halt kein Kino am Wochenende. Oder zumindest kein Popcorn zum Kinofilm. Oder halt nur die kleine Packung… Mal ganz ehrlich: Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Schneller, weiter, besser, und immer mehr davon. Sich ambitionierte Ziele zu setzen ist gesund, nur so können wir wachsen. Wenn wir aber einmal ein Ziel nicht erreichen oder vorher aufgeben, ist das auch in Ordnung.

Tipps für ein gutes Selbstmanagement

Wie erreicht man seine Ziele am besten? Viele Wege führen nach Rom, und jeder Mensch tickt anders. Hier eine kleine Auswahl:

  • Prioritätenliste schreiben. Hilft beim strukturierten Abarbeiten.
  • To-Do Liste zum Abhäkeln. Ist ein gutes Gefühl, zu sehen wie sich immer mehr Kästchen mit kleinen Nike-Zeichen füllen. Versuchen Sie’s mal!
  • Freunde und Familie bitten, beim Erinnern zu helfen. Ich beispielsweise habe mein Umfeld beauftragt, mich regelmässig zu fragen, wie viel ich diese Woche schon an meiner Masterthesis gearbeitet habe.
  • Mein Lieblingstipp: Sich selbst positiv zureden. Glauben Sie an sich, und sagen Sie sich das auch aktiv! Sie zweifeln daran, dass Sie die Präsentation bis zur Deadline fertigkriegen? Hafenkäse. Sie sind gut, sagen Sie sich das selbst auch. Und wenn Sie weiter so arbeiten, dann werden Sie Ihr (aktuelles) langfristiges Ziel mit dem Eigenheim auch bald realisieren können.

Und nun: Ziele bewusst wahrnehmen, irgendwo aufschreiben, loslegen. Viel Erfolg!