Psychologische Sicherheit im Unternehmen

Philippe Ammann
«Führungskräfte haben Angst, dass die Mitarbeitenden ihnen nicht die Wahrheit sagen», erklärt Philippe Ammann. Zurecht, denn wenn Mitarbeitende sich nicht wohlfühlen, sprechen sie nicht über Probleme, teilen keine Ideen oder noch schlimmer: Sie künden innerlich oder auch real. Am Mittags-Talk im Rahmen des CAS Leadership and Inclusion teilte Ammann sieben Tipps, wie Sie psychologische Sicherheit in Ihrem Unternehmen aufbauen:

7 Tipps für Führungskräfte:

1. Übernehmen Sie Verantwortung

Sie sind für die Kultur in Ihrem Unternehmen zuständig und können diese beeinflussen, indem sie z.B. Meetings entsprechend gestalten.

2. Seien Sie ein Vorbild

Durch Ihr Verhalten zeigen Sie, was erlaubt ist und was nicht. Das beste Beispiel hierzu gab es während der Corona-Pandemie: Einige Politiker/-innen und Manager/-innen hatten sich Vorteile herausgenommen, während sie von der Bevölkerung Zurückhaltung erwarteten. Zu Recht sind sie dafür in Verruf geraten.

3. Lernen Sie Ihre Mitarbeitenden kennen

Gehen Sie auf sie zu, fragen Sie diese, wie es ihnen geht – und zwar mit ehrlichem Interesse.

4. Nehmen Sie Feedback entgegen

Fragen Sie die Leute nach Rückmeldungen, und zwar gerade dann, wenn etwas nicht so lief, wie erhofft. In diesen Situation ist es zwar am schwersten, doch Sie lernen am meisten.

5. Teilen Sie Ihr Wissen und erlauben Sie Weiterbildungen

Als Führungskraft sollten Sie keine Angst davor haben, zu viel von sich preiszugeben oder dass jemand Ihnen den Platz streitig macht. Im Gegenteil, je mehr Sie teilen und je mehr Sie Ihre Mitarbeitenden fördern, desto besser geht es allen.

6. Stellen Sie offene Fragen

Diese erlauben Mitarbeitenden ihre Meinung ehrlich mitzuteilen, ohne, dass Sie ihnen bereits etwas vorgeben. Lassen Sie dabei auch Meinungen zu, die Ihnen vielleicht nicht so passen, denn nur so können Sie ein vollständiges Bild auf eine Situation erhalten.

7. Reduzieren Sie Spannungen

Wenn Sie die Leute kennen und eine Beziehung zu Ihnen aufgebaut haben, werden Spannungen reduziert. Dabei geht es nicht um Team-Ausflüge, die nur einen kurzfristigen Effekt haben, sondern die anderen Personen wirklich zu kennen, sodass Sie auch besser verstehen, weshalb jemand in einer Situation entsprechend handelt.

Fazit

«Sicherheit bedeutet, auf Fehler konstruktiv zu reagieren», sagt Ammann. Auch in Anbetracht der neuen Generation wird dies immer wichtiger. Denn gerade die Jungen verlangen nach psychologischer Sicherheit und wollen nicht in Unternehmen mit einer Angstkultur arbeiten. Wenn Sie also die Talente von morgen rekrutieren möchten, ist psychologische Sicherheit unabdingbar.

Mehr zum CAS Leadership and Inclusion.