Menschen in Führungspositionen stehen vor der Herausforderung, täglich eine Flut von Informationen zu erhalten und daraus das für ihr Unternehmen Relevante herauszufiltern. Vier Professoren haben gezeigt, dass künstliche Intelligenz diese Aufgabe besser bewältigt als Menschen. Hierzu liessen sie eine generative KI einen fast 200-seitigen Jahresbericht analysieren. In dem Text wurde der Kauf eines Grundstücks in Indien erwähnt. Während die menschlichen Leserinnen und Leser dieser Botschaft keine grössere Beachtung schenkten, erkannte die KI schnell, dass es sich hierbei um eine strategisch relevante Information handelt. Sie gab Auskunft darüber, dass das Unternehmen eines seiner Produkte auf den indischen Markt expandieren wollte.
Die Tatsache, dass KI besser als Menschen in der Lage ist, strategisch relevante Informationen aus grossen Datenmengen zu extrahieren, hat Implikationen für Führungskräfte. Einerseits zeigt es ihnen, dass sie dank KI aus öffentlichen Dokumenten wie Jahresberichten, Quartalsabschlüssen, Pressemitteilungen, Social-Media-Posts etc. strategisch relevante Informationen über ihre Konkurrenten herausfiltern können und sich entsprechend rüsten sollten. Auf der anderen Seite bedeutet dies aber auch, dass sie bei der Veröffentlichung eigener Informationen vorsichtiger sein müssen: Kommunikationsabteilungen sollten in Zukunft genau prüfen, welche Informationen sie an die Öffentlichkeit geben, um sicherzustellen, dass keine strategisch relevanten Insiderinformationen durch externe KI an die Konkurrenz gelangen.
Die vier Professoren haben ihre Erkenntnisse in der Harvard Business Review veröffentlicht. Darin geben sie auch sechs ganz konkrete Handlunsgempfehlungen für Führungspersonen: