Ist KI die bessere Führungskraft?

Fabiola Gerpott spricht über Generation XYZ. Evidenzbasiertes Diversitäts-Management.
Künstliche Intelligenz (KI) wird in immer mehr Bereichen eingesetzt. Wird sie in Zukunft auch Führungsaufgaben übernehmen? Und wenn ja, wie reagieren Mitarbeitende darauf? Fabiola H. Gerpott, Professorin für Personalführung und Dozentin im CAS Leadership & Inclusion bei Rochester-Bern, hat zusammen mit Kollegen neueste Forschungsergebnisse zu diesem Thema veröffentlicht.

Die künstliche Intelligenz als Führungskraft. Was absurd klingt, ist näher als wir denken. So erhalten beispielsweise die Fahrerinnen und Fahrer von Uber täglich Anweisungen und Bewertungen von Algorithmen. Und der Rumhersteller Dictador gab kürzlich bekannt, dass die Künstliche-Intelligenz-Software Mika, die Rolle des Chief Executive Officer übernehmen wird.

Doch wie gehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit solchen Führungskräften um? Meist sind sie noch skeptisch. Das liegt an einer generellen Abneigung gegenüber Algorithmen. Insbesondere in ethischen Fragen und im HR-Kontext. Es gibt aber auch Bereiche, in denen die Menschen mehr Vertrauen in Algorithmen haben. Zum Beispiel, wenn es um Überwachung und Bewertung geht.

Die neue Studie von Gerpott analysiert, wie Menschen auf unethische Anweisungen von Künstliche-Intelligenz-Führungskräften reagieren. Das Ergebnis: Mitarbeitende befolgen diskriminierende und unethische Anweisungen signifikant weniger, wenn diese von einer KI und nicht von einer menschlichen Führungskraft kommen. Dies hängt vermutlich damit zusammen, dass KI als weniger intelligent und emotional versiert wahrgenommen wird.

Für die konkrete Anwendung bedeutet dies, dass KI Hilfsmittel bieten kann, um Potenziale von Führungskräften zu entdecken und zu fördern. Entscheidend ist jedoch, dass der Mensch einbezogen und die KI erklärt wird. Nur so können Maschine und Mensch konstruktiv zusammenarbeiten.

Zur ganzen Studie

Mehr zum CAS Leadership & Inclusion