Das Handlungsfeld „Digitale Führung und Kultur“ ist daher ein integraler Bestandteil der Umsetzung einer digitalen Transformation. Es ist vor allem durch Veränderungsprozesse im Zusammenhang mit Aspekten von Führung, Kultur, Mitarbeitenden und neuen Arbeitsformen (New Work) gekennzeichnet.
Der Begriff „New Work“ (oder Arbeit 4.0) bezieht sich auf die vierte industrielle Revolution, in der allgegenwärtig vernetzte Systeme weitgehend autonom arbeiten. In einer vernetzten und schnelllebigen, von digitaler Technik geprägten Welt, in der Daten und Informationen zentral sind und ständig ausgetauscht werden, verändert sich auch die Arbeit. Darüber hinaus wird auch die Organisation selbst erneuert, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Von Führungskräften wird erwartet, dass sie sich durch innovatives Denken, agile Führung und die Fähigkeit, ihre Mitarbeitenden für den digitalen Wandel zu begeistern, auszeichnen und so eine Unternehmenskultur schaffen, die den Wandel begrüsst und unterstützt. Die Mitarbeitenden erwarten, dass sie an die neuen digitalen Arbeitsformen herangeführt werden und müssen ihrerseits auf die neuen Technologien vorbereitet sein. All diese Veränderungen lassen sich in drei Dimensionen zusammenfassen, die im Folgenden vorgestellt werden: Mitarbeitende, Arbeitsumfeld und Technologien.
Mit der digitalen Transformation befinden sich die Unternehmen in einem zunehmend dynamischen Umfeld. Die Entwicklungen sind weniger vorhersehbar und es ist mehr Flexibilität erforderlich, um sich dem ständigen Wandel anzupassen. Dies verlangt einen neuen Führungsstil und eine zeitgemässere Unternehmenskultur. Die Anforderungen an die Mitarbeitenden ändern sich ebenso wie ihre Vorstellungen von einem idealen Arbeitgeber. Auch Kommunikation und Zusammenarbeit werden durch die technologische Entwicklung geprägt und entwickeln sich entsprechend weiter. In all diesen betroffenen Bereichen gibt es mittlerweile etablierte Konzepte und Ansätze, die sich von der traditionellen, hierarchisch organisierten Unternehmensstruktur unterscheiden, sowie Ansätze der Zusammenarbeit, wie agile Arbeits- und Projektmethoden und flexibles Arbeiten.
Der digitale Wandel macht es zunehmend flexibler, wo und wann man arbeitet, und ermöglicht eine größere Auswahl. Dies beeinflusst die Gestaltung des Arbeitsplatzes. Die Zusammenarbeit über grosse Entfernungen von verschiedenen Standorten aus wird auch durch neue Entwicklungen in der IKT vorangetrieben. Neue Technologien ermöglichen die Nutzung anderer Arbeitsplätze und erfordern die Neugestaltung bestehender physischer Arbeitsplätze. Damit verbunden ist das Aufkommen neuer Arbeitsformen und neuer Beschäftigungsmodelle. Am physischen Arbeitsplatz ist die Umgebung wichtig für die Erfahrung der Mitarbeitenden und wird durch Faktoren wie Licht, Temperatur und Akustik geprägt. Dazu gehört auch die erweiterte Umgebung, in der Essensräume und Zonen für die Zusammenarbeit von den Mitarbeitenden geschätzt werden.
Digitale Technologien bedeuten für Unternehmen in erster Linie eine verbesserte Effizienz. Dies ist ein wichtiger Enabler des Arbeitsplatzes und der digitalen Transformation, da es wesentlich zur Wettbewerbsfähigkeit von Organisationen beiträgt. Neben der Automatisierung in der Produktion spielen digitale Technologien, die die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden fördern, eine wesentliche Rolle. Die Bereitschaft, neue Technologien in den Arbeitsalltag zu integrieren und sich digitale Kompetenzen anzueignen, wird entscheidend sein, um in einem zunehmend digitalen Arbeitsumfeld bestehen zu können. Die technologische Dimension umfasst die zeit- und ortsunabhängige Zusammenarbeit aller Beteiligten auf der Grundlage digitaler Kommunikations- und Kollaborationstechnologie.
Im nächsten Blogbeitrag werden wir das letzte Handlungsfeld Nummer 7, Digitales Marketing, vorstellen, das ein Toolkit für die Entwicklung von Go-to-Market-Rahmenwerken für das digitale Zeitalter bietet.