Laut Allianz Risk Barometer sind Cyberangriffe das grösste Geschäftsrisiko im Jahr 2025. «Cyberrisiken nehmen exponentiell zu», so Daniel Isler, Leiter digitaler Transformationen, Gründer von Fargate und Gastreferent bei Rochester-Bern im CAS Digital Accleration & AI.
KMU verfügen in der Regel über weniger Ressourcen als grosse Unternehmen und stehen daher vor vielen Herausforderungen. Im Zusammenhang mit Cybersicherheit kann die geringe Unternehmensgrösse von Vorteil sein. «Cyberkriminelle suchen sich die Organisationen aus, bei denen es viel zu holen gibt und die Sicherheitsstandards ungenügend sind», sagt Isler. Sehr kleine Unternehmen sind deshalb oft wenig attraktiv, ebenso grosse Firmen, die dafür über sehr fortschrittliche Sicherheitsvorkehrungen verfügen. Es gilt: Je mehr zu holen ist, desto mehr Schutz ist nötig.
«Viele verbinden Cyber-Risiken mit Technologie und sind sich nicht bewusst, dass der Mensch einer der wichtigsten Faktoren ist», so Isler. Häufig ist menschliches Versagen das Einfallstor für Cyberangriffe: einfache Passwörter, das Anklicken unsicherer Links, die Weitergabe sensibler Daten an Unbefugte usw.. Während die Sicherheit von IT-Systemen durch Spezialist/-innen relativ zuverlässig gewährleistet werden kann, ist dies bei Mitarbeitenden schwieriger. «Menschen können einen schlechten Tag haben, neu im Unternehmen sein oder eine Masche der Cyberkriminellen einfach noch nicht kennen – und schon ist es passiert», so Isler.
Cyberkriminelle entwickeln laufend neue Angriffsstrategien, gegen welche die Sicherheitsspezialist/-innen möglichst schnell Schutzmechanismen implementieren müssen. «Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel mit immer neuen Varianten» sagt Isler. Deshalb helfe nur ein allgemeines Bewusstsein für die Problematik.
Laut Isler kann eine Top 10 Cyber Risk Map helfen, sich vor Cyberangriffen zu schützen. Dabei werden die 10 wichtigsten Cyber-Risiken definiert und nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenspotenzial eingestuft. Anschliessend können Masssnahmen zur Vermeidung dieser Risiken ergriffen und Reaktionsstrategien definiert werden.
«Ein sehr hohes Sicherheitsbewusstsein haben verständlicherweise Unternehmen, die bereits Opfer eines Cyberangriffs wurden. Sie kennen die Tragweite solcher Angriffe nur zu gut und investieren in der Folge deutlich mehr in IT-Sicherheitsmassnahmen», sagt Isler. Diejenigen, die sich bereits im Vorfeld mit dem Thema beschäftigen, z.B. durch Weiterbildung und externe Beratung, kommen allerdings mit geringeren Schäden davon.
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