Digitale Transformation, Ökosysteme, Innovation und Co-Creation

Digitale Transformation und Ökosysteme
Am 21. November fand das Kick-Off von unserer neuen Weiterbildung «CAS Digital Acceleration & AI statt.

Am Vormittag standen das gegenseitige Kennenlernen in Kombination mit einer Standortbestimmung sowie eine Themeneinführung durch den Studiengangsleiter Prof. Dr. Marc K. Peter im Vordergrund.

Der Nachmittag wurde von Roger Wernli eröffnet, er ist Gründer und CEO der Previon Plus AG. Das Unternehmen entwickelt, verbessert und skaliert digitale Lösungen mit Fokus auf Business Design, Service & Product Design sowie Web Development. Neben der Previon-Geschäftsführung engagiert sich Roger unter anderem bei genisuisse (Startup Förderung Aargau) und doziert an verschiedenen Hochschulen.

Zum Auftakt hebt Roger hervor, dass Digitalisierung nach wie vor oft mit digitaler Transformation verwechselt werden. Deshalb hier nochmals eine Gegenüberstellung:

  • Digitalisierung = digitale Übersetzung deines heutigen Geschäftsmodells
  • Digitale Transformation = ganzheitliche Neugestaltung der Unternehmensstruktur und -strategie

Und wie sehen die Treiber, Hindernisse und Risiken der digitalen Transformation aus?

  • Treiber: Effizientere Prozesse, Anforderungen der Kunden, Technologie, Kosten, Transparenz
  • Hindernisse: Zeitaufwand, Know-how Geschäftsleitung, Know-how Mitarbeitende Kosten, Datensicherheit
  • Risiken: IT / Datensicherheit, Fachkräftemangel, Arbeitsplatz-Verluste, Kultur und Arbeitsethik sowie Rechtliches

Digitale Transformation hat einen tiefgreifenden Einfluss auf Kundenbeziehungen und verändert die Art und Weise wie Unternehmen mit ihrem Kunden interagieren. Folgend die wichtigsten Auswirkungen:

  • Personalisierung und individuelle Ansprache
  • Omni-Channel
  • Echtzeitkommunikation und sofortige Reaktion
  • Datengetriebene Kundenbetreuung
  • Selfservice
  • Kontinuierliche Verbesserung durch Feedback
  • Neue Geschäftsmodelle und Wertangebote

Doch wie sieht die Zukunft der Wertschöpfung aus? Digitale Technologien sind die bestimmenden Treiber für Agilität, Effizienz und Wachstum. Folgend eine Auflistung der wichtigsten Punkte:

  • Neue Wertschöpfungsmöglichkeiten
  • Verbesserte Kundenzentrierung
  • Effizienzsteigerung und Automatisierung
  • Flexibilität und Agilität
  • Datengestützte Entscheidungsfindung
  • Globale Reichweite und Skalierbarkeit
  • Neue Formen der Zusammenarbeit und Partnerschaften

Im nächsten Schritt, thematisierte Roger den Unterschied zwischen Portalen, Plattformen und digitalen Ökosystemen:

  • Portal: Zentraler Zugang, fokussiert auf Self-Service, einseitige Beziehung
  • Plattform: Digitaler Marktplatz, verschiedene Anbieter an einem Ort, Leistungen werden

unabhängig angeboten

  • Ökosystem: One-Stop-Shop mit gemeinsamen Werteversprechen, Netzwerk verschiedener Partner, Leistungen sind miteinander verknüpft

Wie können Ökosysteme entwickelt werden? Für eine erfolgreiche Umsetzung empfehlen sich folgende vier Schritte:

  • Analyse Kundenbedürfnisse & Fähigkeiten:
    • Kundenzentriertes Geschäftsmodel
    • Market Research
    • Kooperationspartner zu Kernleistungen
  • Zielsetzung & Bestimmung strategisches Zielbild:
    • Zielsetzung und Eckpfeiler definieren
    • Partnerschaften abschliessen
    • Akteure positionieren
  • Agile Entwicklung:
    • Agile Entwicklung, Skalierbare Infrastruktur
    • Meilensteine
  • Skalierung & konstante Weiterentwicklung:
    • Weiterentwicklung / Roadmap
    • Einbindung externe Services
    • Kundenperspektive einbeziehen

Bei einem digitalen Ökosystem wird im Idealfall ein sogenannter «Lock-In-Effekt» generiert, welcher Kundenloyalität und Kundenbindung sicherstellt. Danach folgt die Brücke zu Innovation: Roger benennt Innovation als Kern der Transformation, jedoch sind für eine erfolgreiche Umsetzung folgende Komponenten: Ein Drittel Exploration und Problemverständnis, ein Drittel Ideen- und Lösungsfindung plus ein Drittel Markterprobung und-Validierung. Als Innovationsmotor gilt Co-Creation, doch Co-Creation ist nicht immer einfach! Die folgenden Faktoren können den Weg zur gemeinsamen Lösungsfindung beeinflussen oder blockieren.

  • Die strukturellen Rahmenbedingungen
  • Die Persönlichkeiten der beteiligten Akteure
  • Das Vertrauen zwischen ihnen

Co-Creation ist ein wichtiger Ansatz zur Förderung von Innovation, bei dem Unternehmen eng mit Kund/-innen oder anderen externen Partner/-innen zusammenarbeiten, um neue Ideen zu generieren und innovative Lösungen zu entwickeln. Methoden wie Brainstorming, Design Thinking (Service Design) und regelmässige Feedback-Runden ermöglichen es, gemeinsam Ideen zu generieren und innovative Lösungen zu entwickeln.

Zum Abschluss zeigte er anhand von praktischen Beispielen den Aufbau eines digitalen Ökosystems auf und ging kurz auf eine neue Business-Idee ein, in welcher ein Startup mit Hilfe von künstlicher Intelligenz eine Lösung