In der Panel-Diskussion hob Daniel Bloch, CEO und VRP von Chocolats Camille Bloch, hervor, dass es schon immer Veränderungen gegeben habe. Die aktuelle Zollsituation «sei aber schon ein Schock». In einer solchen Situation sei es wichtig, mehr Risikobereitschaft und Pioniergeist zu zeigen. Eine langfristige Strategie kombiniert mit taktischer Agilität sei für Familienunternehmung zentral.
Die Bedeutung einer klaren Vision und eines gemeinsamen Fokus betonte auch Peter Spirig, ehemaliger CEO von V-Zug. «Ohne diese Orientierungspunkte kommen Unternehmen vom Weg ab», sagte Spirig. Zudem setzte er sich für mehr Kundenfokus ein, da es oftmals die Kunden seien, die den Unternehmen die Richtung für Innovation aufzeigen würden.
Urs Wälchli, Mehrfach-Verwaltungsrat und Finanzprofessor bei Rochester-Bern, stellte klar, dass Wohlstand das Ergebnis von Innovationskraft sei. Investitionen und Risikobereitschaft seien Grundlage für nachhaltiges Wachstum. Eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Zukunft des Unternehmens spiele die prospektive Besetzung des Verwaltungsratsgremiums. «Die Kompetenzen des Gremiums sollten nicht nur auf das Heute abzielen, sondern auch auf das Morgen», betonte Wälchli.
In ihrer Keynote unterstrich Alt-Bundesrätin Doris Leuthard, dass sie die grösste derzeitige Veränderung darin sehe, dass das internationale Völkerrecht erodiere und die gewohnten Regeln ausser Kraft gesetzt würden. Dies sei für ein export-orientiertes Land wie die Schweiz sehr schwierig. «Das Zusammenspiel mit der EU ist in dieser Situation für die Schweiz ganz zentral», sagt Leuthard. Zudem müsse die Schweiz merken, dass sie nicht mehr mitschwimmen könne, sondern eine eigene Haltung entwickeln müsse.
Dies unterstützten auch Eva Jaisli, Vizepräsidentin Swissmem und VRP von PB Swisstools, und Pälvi Pulli, Stv. Staatssekretärin für Sicherheitspolitik SEPOS, in ihren Statements. «Der Sonderfall Schweiz ist unter Druck», betont Pulli, «verlässliche Partnerschaften finden wir in Europa, hier müssen wir die Beziehungen regeln und stabilisieren».
Und das Fazit? – Die bestehende Weltordnung sei unter Druck, es sei unwahrscheinlich, dass bald alles wieder beim Alten sei, stellte Claudio Loderer fest. Daher brauche es klare Visionen und Strategien, die Bereitschaft sich anzupassen, kluge Kooperationen, Innovation und Risikobereitschaft, Pioniergeist, Passion und – ganz im Sinne von 30 Jahren Rochester-Bern – Weiterbildung.
Unter diesem Video teilen wir gerne einige Eindrücke vom Event.