Wie verändert generative KI die Akademie?

KI in der Akademie, Akademieveränderung durch KI?
Für die Diplomarbeit ChatGPT nach Ideen fragen und ein Paper mit Deepl kurz vom Englischen ins Deutsche übersetzen lassen. Generative KI ist im Alltag der Studierenden angekommen. Aber was ist erlaubt und wie geht Rochester-Bern mit dem Einsatz von generativer KI bei Studierenden um?

Generative KI beeinflusst die akademischen Institutionen auf mehreren Ebenen. Einerseits nutzen sowohl Mitarbeitende als auch Professorinnen und Professoren die Tools für ihre Arbeit. Andererseits werfen die neuen Möglichkeiten der KI die Frage auf, wie Bildungsinstitute damit umgehen, wenn Studierende KI-Tools für ihre akademischen Arbeiten verwenden.  Rochester-Bern hat sich mit dieser Frage auseinandergesetzt und einen konstruktiven Umgang mit der generativen KI gefunden.

Wann ist die Verwendung von generativer KI ein Plagiat?

«ChatGPT ist nichts anderes als eine Sammlung von Wissen aus dem Internet. Wer Inhalte darüber erstellt, nimmt sie aus einer anderen Quelle und das ist immer Plagiat, wenn es nicht entsprechend angegeben wird», so Eric Dubuis, Head of Programs bei Rochester-Bern. Erschwerend kommt hinzu, dass es kaum möglich ist, genau anzugeben, aus welcher Quelle eine Information stammt, da es sich um eine Kombination von Inhalten mit vielen verschiedenen Ursprüngen handelt. Dies macht eine Überprüfung der Quelle kaum möglich. «Es ist daher auch schwierig, eindeutige zu zitieren», fügt Dubuis hinzu.

Bei der Nutzung von ChatGPT und anderer generativer KI für die Erstellung von Content ist also Vorsicht geboten. Inhalte, die von KI übernommen werden, ohne dass dies so angegeben wurde, sind Plagiate. Bei der Korrektur von akademischen Arbeiten wird dies bei Rochester-Bern in Betracht gezogen. Die Professor/-innen, welche die Arbeit korrigieren, achten darauf, ob der Schreibstil jener der Person entspricht und bei Verdacht auf die Verwendung von KI werden Tools verwendet, die Texte erkennen, die nicht von Menschen verfasst wurden.

Eine konstruktive Regelung

Dennoch ist ChatGPT und co. nicht mehr wegzudenken und die Studierenden kommen nicht umhin, das Tool sowie andere KI-Anwendungen zu verwenden. «Wir wollen, dass die Studierenden generative KI nutzen. Als Weiterbildungseinrichtung ist es unsere Aufgabe, Menschen bei ihrer Entwicklung zu unterstützen und wir möchten sie auf ihre Karriere vorbereiten – dazu gehört auch der richtige Umgang mit generativer KI. Sie sollen sie nutzen, aber richtig!», so Dubuis. Die neuen Richtlinien von Rochester-Bern sind dementsprechend einfach: Generative KI darf verwendet werden, aber die Studierenden müssen angeben, wie genau sie diese genutzt haben. Darüber hinaus werden die Studierenden aufgefordert, ihren Umgang mit Generativer KI zu reflektieren: Welches Werkzeug habe ich wann und wie benutzt? Was hat funktioniert? Was weniger? Diese kurze Reflexion soll dazu führen, dass sie die Tools bewusst einsetzen und in Zukunft noch besser damit umgehen lernen.

Neue Entwicklungen sind immer Herausforderung und Chance zugleich. Die Frage ist, was wir damit machen. «Vor 20 Jahren hatten wir das gleiche Problem mit Google und anderen Suchmaschinen. Auch da mussten wir erst lernen, wie wir diese richtig nutzen», sagt Dubuis. Der Umgang mit generativer KI wird sich in unserem Alltag und in der Wissenschaft etablieren. Das Ziel ist eine gute Nutzung, die alle Menschen persönlich und beruflich weiterbringt. Bildungsinstitute wie Rochester-Bern können und sollten die Studierenden dazu anregen, besser mit generativer KI zu arbeiten und sie bewusster einzusetzen.